Wie ist eigentlich die Lernkultur in ihrem Unternehmen? Wie professionell setzen Sie Lehren und Lernen ein? Viele arbeiten immer noch am “offenen Gehirn“ der durchaus Lernwilligen ohne didaktisch qualifiziert zu sein. Dadurch werden unendlich viele Möglichkeiten vergeben und unternehmerisch sinnvoll ist so ein Vorgehen zudem natürlich auch nicht.
Lernkultur in Unternehmen – Professionelles Lehren und Lernen – gehirngerechtes Lernen eine Frage der Didaktik
Gehirngerechtes Lehren und Lernen ist in digitalen Zeiten wichtiger denn je und eine Frage der Didaktik. Folglich auch der Lernkultur. Pädagogische Didaktik als Lehre vom Lernen bietet zusammen mit der Neurowissenschaft die wissenschaftliche Basis. Kurzum, um die neuen Bahnen zwischen den Ohren der Lernenden richtig zu formen.
Didaktik und Methoden sind die Reiseführer für die optimale Route der Lernenden. Gerade in den aktuellen Zeiten sind neue und fundamental andere professionelle Skills beim Lehren gefragt. Didaktik ist auch und gerade in hybriden Lernumgebungen die professionelle Reiseführung. Und zeigt den richtigen Weg für die Nervenbahnen zwischen den Ohren des Lernenden.
Dies erfordert eine entsprechende Lernkultur im Unternehmen. Der Stellenwert des Lehren und Lernens und der professionelle Umgang sind entscheidend für den Erfolg des Unternehmens.
Wie sieht es in der Realität aus?
Oft sieht die Realität allerdings anders aus. So wird z. B. ein Onlinekurs verpflichtend gemacht. Gemäß dem Motto „die 400 Folien können sie sich doch so nebenher einmal kurz reinziehen“.
In neuen Methoden ausgebildete Trainerinnen und Trainer werden kaum eingesetzt und Motivation ist Fehlanzeige.
Und zu was führt schlechte Didaktik?
Zunächst zu Orientierungslosigkeit. Fragen dürfen weder gestellt werden noch werden sie beantwortet. Dann wird zu viel irrelevanter Content gegeben. Kurzum, der zu einem Information Overload führt.
Die Komplexität überfordert und damit kommt es auch zu einem kognitiven Overload. Welches Hirn kann das alles verarbeiten und will es überhaupt?
Dazu kommen zu viele Handlungsoptionen (Choice Overload). All dies führt zu einer Überforderung. Von professioneller didaktischer Führung oder gehirnrechtem Lernen keine Spur. Und natürlich folgen Abwehrmechanismen. Die ganzen Maßnahmen werden in Frage gestellt: „Wozu das alles? Das macht doch keinen Sinn!“
Die alten Emotionen aus der Schulzeit
Alte Emotionen aus der Schulzeit werden reaktiviert und somit negative Emotionen im Lernprozess. Folglich, wie z. B. „Ich kann mir das nicht merken. Warum kann ich das nicht?“.
Dazu kommt bei unrealistischen Verhaltenszielen häufig eine Minderung der Selbstwirksamkeitserwartung. Und im Worst-Case eine Minderung des Selbstwerts und somit das Gegenteil der eigentlichen “Aufwertungsidee” des Lehren und Lernens.
In Summe werden die Lehrinhalte nicht akzeptiert und natürlich nicht zu einem Lernerfolg führen. Insgesamt wird es zu einer Ablehnung der geplanten Trainingsmaßnahmen kommen. Und damit sind diese herausgeschmissenes Geld und kein Investment in die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Deshalb sollte von vorne herein das professionelle Lehren und Lernen im Vordergrund stehen und wie gesagt – die Didaktik. Wir sollten wieder klar werden, welche Verantwortung wir als Unternehmer und Führungskräfte für die Weiterentwicklung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und natürlich für uns selbst haben.
Wie weit ist dies in ihrem Unternehmen umgesetzt? Wie ist die Lernkultur in ihrem Unternehmen?